Koalition stellt Antrag zu „Kurzzeitpflege“ im Stadtparlament

Bild: Pixabay

Die meisten pflegebedürftigen alten Menschen werden in der Regel zu Hause versorgt. In Bad Homburg gibt es hierfür ein breitgefächertes Unterstützungsangebot von Hausnotruf, ambulanten Pflegediensten, Essensversorgung und anderen Hilfen. „Ambulant vor stationär“ wird von den meisten Seniorinnen und Senioren bevorzugt.

In sehr vielen Fällen übernimmt die Familie, oftmals der Ehepartner, einen großen Teil der Pflege und Betreuung.  Das gilt selbst für Pflegebedürftige in höheren Pflegestufen und stellt in vielen Fällen eine hohe Belastung dar. Pflegende Angehörige, die nicht selten im selben Alter wie die Gepflegten sind, brauchen auch Auszeiten, um diese anstrengende Aufgabe, die oft ein 24-Stunden-Job ist, bewältigen zu können. Außerdem können eigene Erkrankungen dazu führen, dass die Pflegenden für einen bestimmten Zeitraum nicht zur Verfügung stehen.

Die Suche nach einem solchen Platz für eine  „Auszeit von der Pflege“ ist in Bad Homburg schwierig. Einen Kurzzeitplatz Monate zuvor zu reservieren, ist derzeit in Bad Homburg in keiner Einrichtung möglich. „In der Regel verweisen die Heime darauf, dass man sich ja kurzfristig nochmal melden könne, vielleicht habe man dann ja Glück“ berichtet Elke Barth  die die Initiative zu diesem Antrag für die SPD-Fraktion ergriffen hat.

Und der Bedarf ist vorhanden: Von aktuell mehr als 20 Anrufen die Woche berichten die Einrichtungen, weiß Barth zu ergänzen und erklärt:

Für die Heime  ist es attraktiver, ihre Plätze dauerhaft  zu vergeben. Zum einen gebe es dann keine Leerstände zwischen den Belegungen und außerdem sind neue Bewohner in der Eingewöhnungsphase personalintensiver zu betreuen und das gelte natürlich auch für jeden Kurzzeitgast, der nur einen Monat bleibe.

Die Einrichtungen die sich daher überhaupt auf Kurzzeitpflege einlassen, bieten daher oft nur „eingestreute“ Kurzzeitpflegebetten an – also dann, wenn zufällig gerade mal etwas frei ist. Das macht es aber für die Angehörigen die einen solchen Platz für ihre Familienmitglieder suchen, unplanbar.

Es gibt hier einen ungedeckten Unterstützungsbedarf in der Altenpflege und daher müssen wir hier dringend handeln, so Elke Barth.

Daher soll der Magistrat Gespräche mit Einrichtungen mit dem Ziel führen, einige Plätze als reine Kurzzeit- bzw. Urlaubspflegebetten sowie Verhinderungspflege anzubieten, für die die Stadt dann die nicht gebuchten Zeiten übernehmen muss oder diese generell bezuschusst, um den Mehraufwand abzudecken. Der Antrag hierzu wird in der kommenden Stadtverordnetenversammlung am 28. Oktober eingebracht.