„Das hat uns gerade noch gefehlt !“ Mit diesem Ausruf kommentierten der Stellvertretende Ortsvorsteher von Gonzenheim Dr. Thomas Kreuder, das Ober-Eschbacher Ortsbeiratsmitglied Wolfgang Laupus und Nils Wetter vom Ortsbezirk Ober-Erlenbach (alle SPD), die Absicht von Amazon, auf dem ehemaligen Milupa-Gelände in Friedrichsdorf ein Logistikzentrum zu errichten. „Um Jeff Bezos noch reicher zu machen, soll also die Verkehrsbelastung in den südlichen Homburger Stadtteilen noch weiter zunehmen. Das lehnen wir strikt ab“, so die örtlichen SPD-Kommunalpolitiker.“
Heftige Kritik übten sie am Verhalten Friedrichsdorfs. „Gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit geht anders. Wir wundern uns, dass ein Bürgermeister von den GRÜNEN ein solches Projekt fördert und offenbar Null Sensibilität für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in der unmittelbaren Nachbarschaft hat“, erklärten Kreuder, Laupus und Wetter. Sie erinnerten an die gut besuchte Bürgerversammlung im Januar, in der Bürgerinnen und Bürger aus Gonzenheim, Ober-Eschbach und Ober-Erlenbach ihre Forderungen nach Verkehrsberuhigung und -lenkung vorgebracht haben. „Die damaligen Forderungen sind aktueller denn je: Wir brauchen das Verkehrsleitsystem für den Ost- und Südring, Durchfahrtsbeschränkungen für den Schwerlastverkehr in den Ortskernen, die Schließung der Schleichwege durch Ortskerne und Wohngebiete sowie die entsprechende Umgestaltung der Straßen mit verringerten Spurbreiten durch feste Radwege und begrünte Straßeneinbauten“, wiederholten Kreuder, Laupus und Wetter die Ansprüche der SPD an eine menschengerechte Verkehrsgestaltung in den südlichen Stadtteilen. „Wir verlangen, dass die Beschlüsse der Ortsbeiräte endlich umgesetzt werden“, so Kreuder, der darauf verwies, dass der Ortsbeirat Gonzenheim baulich verkehrsberuhigende Maßnahmen für die Friedrichsdorfer Straße längst beschlossen hat. „Der Magistrat ist genauso so lahm wie Hessen-Mobil, das mit dem Verkehrsleitsystem seit Jahren nicht vorankommt“, ärgerten sich die drei örtlichen SPD-Kommunalpolitiker.
„Bei Verkehrspolitik geht es um Menschen, nicht um LKW, Frachtaufkommen oder Durchraserei“, unterstrichen Kreuder, Laupus und Wetter ihre Haltung. „Wenn Friedrichsdorf schon Amazon einlädt, dann sollte es auch dafür sorgen, dass die zusätzliche Auffahrt zur BAB 5 schnell kommt“, ergänzte Kreuder abschließend.