Stadtentwicklung ist ein laufender Prozess

Zu dem kategorischen „Nein“ der BLB zu einer möglichen Bebauung zwischen Römischem Hof und Südring äußert sich die kurstädtische SPD-Fraktion.

„Das ist wieder mal typisch BLB, die auch in anderen Themen der Stadtpolitik zunehmend die Rolle eines destruktiven Wahlvereins einnimmt“, so der Fraktionsvorsitzender der SPD, Jürgen Stamm. „Es ist ja gerade der Sinn des integrierten Stadtentwicklungskonzepts ( iSEK) auch mal quer denken zu dürfen und dezernatsübergreifend diskutieren zu können“, so Stamm, selbst Mitglied der Lenkungsgruppe iSEK. Sehr erfrischend sei es, wie engagiert Mitarbeiter der einzelnen Fachbereiche der Stadtverwaltung fächerübergreifend im Diskurs mit der Politik und der Bevölkerung Themen aufgreifen, die zur Entwicklung der Stadt Bad Homburg bis 2030 elementar sind. „Stadtentwicklung ist, wie der Name schon sagt ein Prozess des sich Entwickelns. Und dazu gehört eben auch, dass man für neue Themen offen ist und konstruktiv denkt. Dazu scheint die BLB nicht fähig.

Wenn man bei einem prognostizierten Wohnungsbedarf von 3400 Einheiten bis zum Jahr 2030 und einem weiter steigenden Bedarf von Gewerbeflächen auch für kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe nicht in der Lage ist mögliche Entwicklungsflächen aufzuzeigen, dann kann man gleich einpacken“, so Jürgen Stamm. „Was im Kurhaus diskutiert wurde ist kein Bebauungsplan Römischer Hof 2, sondern Teil einer Ideensammlung, in welche Richtung es gehen könnte. Das wurde von den Zuhörerinnen und Zuhörern auch so verstanden, nur von der BLB scheinbar nicht.

Wenn wir so weit kommen, dass Vorschläge, die im laufenden iSEK-Prozess gemacht werden, sofort von der Politik als Teufelszeug apostrophiert und von vornherein nicht weitergedacht werden dürfen, bräuchten wir uns diese Arbeit nicht zu machen und die Bevölkerung würde sich verarscht vorkommen. Es ist Aufgabe der Politik Prozesse neu zu denken und die Bevölkerung dabei mitzunehmen und eben nicht, alles von vornherein kategorisch abzulehnen.

Es ist auch nicht hilfreich irgendwelche Parteien wegen deren Beschlüsse in grauer Vorzeit zu diskreditieren. Gerade die Baupolitik entwickelt sich in den letzten Jahren auch inhaltlich sehr rasant. Da gilt es zeitgemäß zu denken und nicht alten evtl. falschen Beschlüssen aus der Stadtpolitik nachzuhängen.

Ja, wir werden im Innenbereich verdichten müssen, aber auch ja, wir müssen schauen, wo am Rande der Stadt Entwicklungsmöglichkeiten definiert werden können. Wir können uns nicht in Richtung Hardtwald oder Kirdorfer Feld entwickeln, sondern im wesentlichen nur nach Süden und in Richtung Ober-Erlenbach. Was hätte die BLB geschrien, wenn als Vorschlag eine mögliche Bebauung auch über die Autobahn hinaus in Richtung Ober- Erlenbach erfolgt wäre.

Die SPD ruft die BLB auf an der Diskussion um die Fortentwicklung unserer Stadt mitzuwirken und nicht von vornherein zu blockieren und abzuwinken. Wir wünschen uns ein Verfahren, an dessen Ende vor allem die Bad Homburger Bevölkerung, aber auch die Politik und die Verwaltung zu Entscheidungen im Konsens gelangen und eine zukunftssichere Stadtentwicklung gelingen kann – und dazu rufen wir auch die BLB auf“, so Jürgen Stamm.